Interview mit Herr Toralf Schwarz

"Wir hätten ein Viertel des Honorars verloren"

Das GVSG ist Geschichte, doch es wirkt nach. Warum eine Jahrespauschale für Diabetes-Patienten nicht ideal wäre und welche Folgen die Laborreform für Diabetologen haben könnte, erläutert BVND-Chef Toralf Schwarz im Interview. 

 

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„ÄrzteTag“-Podcast

15.11.2024 | Sind Diabetologen erleichtert über das Aus der Ampelkoalition, Herr Schwarz?

Im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz waren einige Folterinstrumente für diabetologische Schwerpunktpraxen versteckt. Auch deshalb zeigt sich Diabetologe Toralf Schwarz vom BVND im „ÄrzteTag“-Podcast erleichtert über das Ende der Ampel. Doch nicht alle Probleme für Diabetologinnen und Diabetologen sind damit abgeräumt...

Ist es richtig, wenn ein hausärztlich tätiger Diabetologe die Chronikerpauschale abrechnet, auch wenn die überweisende hausärztliche Kollegin diese Position bereits abgerechnet hat? Über das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) sollte genau diese Möglichkeit, die aktuell erlaubt ist, unterbunden werden, um eine Doppelabrechnung zu verhindern.

Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert Toralf Schwarz, Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Diabetologen (BVND), warum ein solches Verbot für Diabetologinnen und Diabetologen mit hausärztlicher Zulassung existenzbedrohend hätte werden können. Ein Viertel der Umsätze hätte damit wegbrechen können.

Auch deshalb sei der BVND nicht unglücklich über das Aus der Ampelkoalition im Bund, beschreibt Schwarz die Gemütslage der Diabetologinnen und Diabetologen. Außerdem: Rund 40 Gesetze und Verordnungen seien zuletzt noch in der Pipeline des Gesundheitsministeriums gewesen: „Wer hätte da noch den Überblick behalten können?“, fragt Schwarz im Podcast.

Immerhin hätten die Bemühungen des BVND und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die Gesetzespläne infrage zu stellen, dazu geführt, dass Diabetologinnen und Diabetologen verstärkt wahrgenommen worden seien in der Gesundheitspolitik. Darauf lasse sich aufbauen.

Geplante Abkehr von der Quartalspauschale

Im Podcast beschreibt der niedergelassene Diabetologe aus Zwenkau bei Leipzig, welche Patientinnen und Patienten zur intensiven Betreuung überhaupt in die Schwerpunktpraxen kommen, welche Auswirkungen die geplante Gesetzesregelung auf die Disease-Management-Programme hätte haben müssen und warum es in dieser Frage keinen Dissens mit dem Hausärzteverband gibt.

Auch spricht er darüber, wie fachärztlich tätige Internistinnen und Internisten mit diabetologischem Schwerpunkt, die keinen Chronikerzuschlag abrechnen dürfen, auf ihre Kosten kommen.

Außerdem diskutiert er die ebenfalls im GVSG geplante Abkehr von der Quartalspauschale hin zur Jahrespauschale, die „kostenneutral“ hätte ausfallen sollen. Gerade bei intensiv betreuten Diabetes-Patientinnen und Patienten sei ein Kontakt im Quartal geradezu zwingend, betont Schwarz.

Reduzierung des Honorars für den HbA1c-Tests

Problematisch werde sich auch die sogenannte „Laborreform 2025“ auf die Schwerpunktpraxen auswirken, vor allem durch die Reduzierung des Honorars für den HbA1c-Tests um ein Drittel auf 2,67 Euro.

Im Gespräch beschreibt Schwarz, warum es für Praxen und für Patientinnen und Patienten effizient ist, den Laborwert direkt in der Praxis zu erheben, wie hoch die Verluste pro Messung in Zukunft ausfallen werden und welche Möglichkeiten Praxen haben, auf die neue Situation zu reagieren.

Den Podcast finden Sie hier:


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